Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich trinke einen Rosé – Gemischter Satz vom Weingut Weixelbaum in Niederösterreich. Ein klassischer Rosé ist ein Rotwein, der nicht auf der Maische vergärt, sondern sofort nach der Ernte gekeltert wird. Dadurch dringt das intensive Rot, das überwiegend in der Beerenhaut sitzt, nicht in den Wein ein. Ich trinke gerne Rosé. Er ist nicht so schwer wie ein Rotwein und doch gehaltvoll, nicht so kühl wie ein Weißer und trotzdem frisch.
Beim Gemischten Satz gibt es allerdings eine Besonderheit. Hier werden rote und weiße Rebsorten im selben Weinberg angebaut. Es ist eine ursprüngliche Variante, die sich vor allem in Österreich bis in die heutige Zeit gehalten hat.
Ich habe diesen fruchtig-erdigen Wein schon im letzten Frühjahr bei Ulrike und Friedrich im Weinladen entdeckt, ihn öfter getrunken und jedes Mal hatte ich diese Idee im Kopf: Gemischter Satz Gefühle. Die Begegnung mit manchen Zeitgenossen kam mir gerade am Anfang manchmal wie ein Gang durch einen solchen Weinberg vor. Was ist es für ein Rebstock? Ist er weiß oder rot? Kalte Akribie oder leidenschaftliche Rebellion?